Dresden, 25.11.2022
Die „SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH“, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, hat es sich zur Aufgabe gemacht, mittelständische Unternehmen zu unterstützen. Um die Wirtschafts- und Innovationskraft der Region weiterhin zu stärken, beteiligte sich die SIB kürzlich mit einer Wachstumsfinanzierung an der PECS-WORK GmbH und unterstützt somit deren Weg Richtung Schweiz.
2017 gründete der gelernte Eisenbahner Ingolf Sauermann, der sein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Dresden abschloss, sein Unternehmen, welches er Anfang 2022 zur PECS-WORK GmbH ausbaute und dabei als Partner und Geschäftsführer Karsten Jähnigen ins Boot holte.
„Nachdem ich als Einzelunternehmen auf die Technische Projektleitung und der Erstellung von Sicherheitskonzepten im Bereich der Bahn fokussiert war, merkte ich schon bald, dass mittlerweile die Digitalisierung auch Einzug in die Rail-Technologie hält“, verrät Sauermann.
„Mit meinem Wissen im Bereich IT und Cybersecurity können wir alle Kundenanfragen von der Anforderungsaufnahme bis hin zur Projekt- und Nachweisführung bedienen“, ergänzt Jähnigen, studierter Informatiker insbesondere für Kryptografie und Datensicherheit.
Um die aktuell mit vier Mitarbeitern ausgestattete PECS-WORK GmbH in ihrem Wachstum zu fördern (man plant eine Steigerung auf bis zu 50 Mitarbeiter in den nächsten fünf Jahren), ist die SIB als stiller Beteiligter eingestiegen.
„Die sich schnell ändernde technologische Welt ist eine große Herausforderung für die Zukunft. Gerne sind wir nach den entsprechenden Prüfungen die Beteiligung eingegangen, damit diese klugen Köpfe mit dem nötigen Kapital Projekte vorfinanzieren und so dabei mithelfen können, die angestrebte Verkehrswende mit einzuleiten“, sagt Stephan Walther, Prokurist der SIB.
Ein aktuelles Projekt ist die Begleitung der Entwicklung einer „Automatischen Bremsprobe“ bei der SBB Cargo AG, die die Vorbereitungszeit eines Güterzuges minimieren und somit die Bahn effizienter und damit schneller machen soll.
„Wir sind bei der Schweizerischen Bundesbahn straff organisiert und haben uns relativ früh mit der Güterzugbereitstellung auseinandergesetzt. Aber als es darum ging, für die Automatische Bremsprobe die entsprechende Zulassung beim Bundesamt für Verkehr zu erzielen, hat uns PECS-WORK über den gesamten Entwicklungsprozess unterstützt und ermöglicht, das Know-How dafür aufzubauen“, informiert Christian Schmidt, Projektleiter Automatische Bremsprobe der SBB Cargo AG in Olten.
Seine Abteilungsleiterin kannte Sauermann aus einem früheren Projekt und bat ihn für einen Tag in die Schweiz. „Aus einem Tag sind mittlerweile Monate geworden und das Ziel der Automatisierung und Digitalisierung der Automatischen Bremsprobe, insbesondere deren Zulassung beim Bundesamt, steht kurz bevor. Bislang werden bei uns in der Schweiz täglich 400 bis 500 Bremsproben bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgeführt. Da Güterzüge bis zu 750 Meter lang sein dürfen, dauert die persönliche Inaugenscheinnahme jeweils bis zu 40 Minuten, wenn dann mal alles automatisch laufen wird, sparen wir also allein in der Schweiz rund 50.000 Stunden jährlich an Arbeitszeit ein, die den Güterverkehr dann noch qualitativ hochwertiger und effizienter macht“, so Schmidt weiter.
PECS-WORK liefert hier nicht die Technik, sondern unterstützt die SBB Cargo AG als Beratungsunternehmen in der Transformation neuer Technologien im Bahnbereich – nicht als Consulting-Truppe, die mal kurz eine Power-Point-Präsentation hält und dann wieder verschwindet, sondern als Unternehmen, das auf Augenhöhe mit dem Auftraggeber vom Anfang bis zum Ende des Projekts alles gemeinsam erarbeitet. Mit dem neuen System wird Bremsdruck und -kraft im Bremsgestänge kontrolliert und dem Benutzer der Bremszustand dann visualisiert. Damit die dabei entstehenden sicherheitsrelevanten Daten geschützt sind, unterstützt PECS-WORK die SBB Cargo AG auch bei der IT und IT-Security und erstellt die notwendigen Sicherheitskonzepte und -nachweise.
„Wir wollen und können die Bahn nicht revolutionieren, aber wir können sie auf jeden Fall schneller machen. Auch bei Angriffen auf Glasfaserkabel wollen wir zukünftig möglichst Daten über andere Technologien wie über 5G-Anwendungen umleiten können und eine so derartige Sabotage ins Leere laufen lassen. Die Zulassung der jetzt anstehenden Automatischen Bremsprobe in der Schweiz oder die Digitale Automatische Kupplung sollen für uns erst der Anfang sein“, sind sich Sauermann und Jähnigen einig.
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