Unternehmen peilt mit Unterstützung der SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft 9 Millionen Euro Umsatz an
Das 1978 gegründete Unternehmen beantragte im Juli 2020 ein Schutzschirmverfahren, nachdem Umsatzeinbußen von mehr als 50% durch die Coronakrise und ein ohnehin schwieriges Marktumfeld im Bereich Automotive zur drohenden Zahlungsunfähigkeit führten.
Zum 30. September 2021 wurde das Verfahren nun aufgehoben.
Voraussetzung für den Sanierungserfolg war ein finanzieller Beitrag durch den bisherigen Gesellschafter und die zwei neu aufgenommenen Gesellschafter Thomas Ehrlich und SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft. Dieser Gesellschafterbeitrag, die im Vorfeld der Insolvenz bereits eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen und belastbare Vereinbarungen mit Lieferanten und Kunden ermöglichen die Fortführung des Geschäftsbetriebes und den Erhalt aller 63 Arbeitsplätze.
„Das frühzeitig angestoßene und umgesetzte Sanierungskonzept und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten führte zum Erfolg. Zudem freue ich mich, mit der Aufnahme von weiteren Gesellschaftern der Goerlich Kunststofftechnik GmbH langfristig die Weichen für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung gestellt zu haben“, so der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Lindemann.
Die Marktsituation ist derzeit gekennzeichnet von Rohmaterialknappheit, langen Lieferzeiten und der noch nicht durchschrittenen COVID19 Pandemie. Im Automobilbereich kommt erschwerend hinzu, dass der Mangel an Halbleitern immer wieder kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führt, die sich auf die ganze Lieferkette auswirken. Goerlich konzentriert sich nun wieder auf nachhaltiges Wachstum und will der aktuell sehr volatilen Marktsituation mit vier Stoßrichtungen begegnen: Hohe Flexibilität, schnelle Erstellung von Prototypen- und Vorserienwerkzeugen, weitere Steigerung der Produktivität und Qualität sowie verstärkte
Vertriebsaktivitäten zur Akquise von Neuaufträgen. „Wir sind uns sicher, dass wir mit diesen vier Stoßrichtungen richtig unterwegs sind“, sagt Betriebsleiter und Mit-Gesellschafter Thomas Ehrlich.
„Auch wir sehen in dem Unternehmen ein großes Wachstumspotenzial, nicht nur für sich selbst, sondern für die ganze Region“, so Christian Müller, Geschäftsführer der SIB, die aktuell an rund 70 Unternehmen in der Region direkt beteiligt ist. „Das Management, in Verbindung mit der Unternehmenshistorie seit 1978, hat uns überzeugt. Umso mehr freuen wir uns, Goerlich bei der Realisierung der nächsten Schritte unterstützen zu dürfen.“
„2022 peilen wir einen Umsatz von 9 Millionen Euro an. Durch einen breiten Branchen- und Kundenmix sind wir zuversichtlich, Abhängigkeiten zu reduzieren und uns so im Wettbewerb zu behaupten. Längerfristig möchten wir die Produktion am Standort Kesselsdorf mehr als verdreifachen“, so Ehrlich weiter. Aktuell gibt es bei Goerlich rund zehn freie Stellen, insbesondere Verfahrensmechaniker und Mechatroniker werden gesucht. „Um längerfristig Fachkräfte verfügbar zu haben, bilden wir seit einiger Zeit unter anderem Verfahrensmechaniker und Verfahrensmechanikerinnen, Werkzeugmechaniker und Werkzeugmechanikerinnen sowie Industriekaufleute aus“, informiert Ehrlich.
Die SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH ist als Tochtergesellschaft der Ostsächsischen Sparkasse Dresden regional verwurzelt. Sie unterstützt mittelständische Unternehmen im Wachstum und bei innovativen Projekten. So ist sie maßgeblich beteiligt an der Stärkung und Förderung der Wirtschafts- und Innovationskraft von Unternehmen aus der Region. Seit kurzem begleitet die SIB dabei auch das Wachstum der „Goerlich Kunststofftechnik GmbH“.
Goerlich Kunststofftechnik ist ein führender Anbieter von Schaltern, Steckverbindern und technischen Kunststoffteilen aus Präzisions-Kunststoffspritzguss für die Automobil-, Hausgeräte-, IT-, und Elektroindustrie. In enger Kooperation mit den Entwicklungsteams der Unternehmenskunden, Materialherstellern und wissenschaftlichen Instituten entstehen Lösungen, die wegweisend sind. Das Unternehmen mit Sitz in Wilsdruff OT Kesselsdorf (bei Dresden) ist nach DIN/ISO 9001 und DIN/ISO 14001 zertifiziert. Für das kommende Jahr wird auch die Re-Zertifizierung nach IATF 16949 angestrebt.
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