Die „i2s - Intelligente Sensorsysteme Dresden GmbH“ entwickelt, produziert und vertreibt Druck-, Temperatur- und Klimasensoren für die Automobilindustrie. Gerade für kundenspezifische Lösungen ist das Unternehmen mit rund 170 Mitarbeitern Spezialist.
Die bewegte Geschichte des Dresdner Unternehmens beginnt bereits 1993. Die Vorgängergesellschaft wurde im Jahr 2000 durch den Technologiekonzern Texas Instruments aufgekauft und deren Produktion kurze Zeit später nach Malaysia und Mexiko ausgelagert. Der Dresdner Standort wurde geschlossen und rund 125 Mitarbeiter standen vor einer unsicheren Zukunft. Um die so hoffnungsvoll gestartete Geschichte des Unternehmens nicht bereits wieder zu beenden, wagte das Team um Geschäftsführer Dr. Wolfram Beyer einen Neustart mit der Gründung der i2s, diesmal jedoch ohne die „Hilfe“ großer Industriepartner, sondern als reine Mitarbeitergesellschaft. In kleinem Umfang begann man, das Kerngeschäft am Standort in Dresden in Eigenregie neu aufzubauen.
Diese Unabhängigkeit hatte ihren Preis. Aufgrund der beschränkten finanziellen Mittel konnte i2s nur kleine und mittlere Serien von Sensoren produzieren und wurde so von den großen Automobilherstellern als Lieferant und Partner kaum wahrgenommen. Die Investition in die erforderliche Fertigungslinie erforderte einen Finanzierungsbedarf von 1,5 Mio. €. Bei einem damaligen Jahresumsatz von ca. 3 Mio. € stellte dieser Betrag sowohl für das Unternehmen als auch die Finanzierungspartner ein enormes Risiko dar. Dennoch willigte die Ostsächsische Sparkasse Dresden in die Finanzierung des Projektes ein, nicht zuletzt aufgrund des erfahrenen Managementteams sowie der hoch qualifizierten Fachkräfte in Entwicklung und Fertigung. Einzige Bedingung: Die Gesellschaft musste Eigenkapital in Höhe von mindestens 250 T€ einbringen. Bedingt durch den ausschließlich aus Mitarbeitern bestehenden Gesellschafterkreis der i2s mit seinen sehr unterschiedlichen privaten Vermögenskonstellationen war das eine große Herausforderung.
Gesucht wurde also nach einem passenden Finanzpartner, der das geforderte Eigenkapital mitbringt und es den Gesellschaftern zudem ermöglicht, ihre Unabhängigkeit zu erhalten. So wurde der Kontakt an die SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH vermittelt, die als zuverlässiger Partner nicht nur Eigenkapital bereit stellt, sondern den Unternehmern auch als Sparringspartner in unternehmerischen Fragestellungen zur Seite steht.
„Für die i2s bestand ein großer Vorteil der Zusammenarbeit darin, dass die Gesellschafter für die Finanzierung in Form einer stillen Beteiligung keine Sicherheiten oder Bürgschaften hinterlegen und keine Anteile abtreten mussten.“, berichtet Sven Rodeck, damaliger Beteili-gungsmanager und Prokurist der SIB.
Während der mehr als zehnjährigen Kooperation entstand eine zuverlässige und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
„Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der SIB über viele Jahre hinweg hat sich ein Vertrauensverhältnis zwischen unseren Unternehmen aufgebaut. So haben wir bereits mehrere Wachstumsschritte gemeinsam verwirklicht.“, so Wolfram Beyer, Geschäftsführer der i2s.
Mit beständigen Wachstum wuchsen auch die Herausforderungen: die eigene fortlaufende Weiterentwicklung, weltweite Investitionen, der anstehende Generationswechsel.
So entstand die Notwendigkeit, einen weiteren strategischen Investor zu finden.
Keine leichte Aufgabe – denn die i2s betätigt sich zu 90% im Automobilsektor, einem sehr risikoreichen Geschäft. Aber in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern ließ sich der Prozess in vergleichsweise kurzer Zeit optimal gestalten und der Generationswechsel verlief komplikationsfrei.
„Der Zeitpunkt war passend für alle Beteiligten, also setzten wir gleichzeitig mit der Staffelstabsübergabe auch den Exit um und führten unser Beteiligungskapital zurück.“, erklärt Christian Müller, Geschäftsführer der SIB. „Gleichzeitig sind wir sehr stolz, dass die SIB Teil der Unternehmensgeschichte der i2s sein durfte.“
Heute ist die i2s ein bedeutender OEM-Lieferant. Zum Kundenkreis gehören nahezu alle europäischen und auch einige amerikanische Automobilhersteller. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz von 3 Mio. Euro in 2004 auf knapp 39 Mio. Euro in 2017 und schuf eine Vielzahl von Arbeitsplätzen neu.
„Generell verlief die Zusammenarbeit mit der SIB sehr gut“, resümiert Dr. Wolfram Beyer. „Ich habe die SIB als einen Partner kennengelernt, der mit dem Unternehmen gemeinsam in die Zukunft schaut. Eine Entscheidung für SIB Beteiligungskapital ist immer eine längerfristige Option.“
Für das Unternehmen selbst ändert sich auch nach der Übernahme nichts: sowohl der Name als auch die Führung ist geblieben. Allerdings sieht der neue Geschäftsplan ein stärkeres Wachstum vor. Beschränkte sich das Unternehmen im Wesentlichen auf den europäischen Markt, streckt sich die i2s nun in Richtung der Automobilmärkte in China und Amerika.
Ein Unternehmen der
Ostsächsischen Sparkasse Dresden