Heute konzentriert sich die gekartel AG mit 30 festangestellten Mitarbeitern auf drei feste Säulen. Im Retailbereich betreibt sie Werbung am Point of Sale in Interaktion mit dem Käufer. Kunden sind dabei Markenartikelhersteller wie Henkel oder Bacardi. In Wohnhäusern hängen ihre digitalen Haustafeln und zur technischen Umsetzung verhält sie sich wie ein Systemhaus.
Der Weg dahin verlief nicht ganz geradlinig. Doch mit verlässlichen Partnern im Rücken konnte das Unternehmen mit jeder Marktausrichtung Schritt halten.
Gegründet 1998 bestand das ursprüngliche Geschäftsmodell der gekartel darin, transportable Telefonzellen zu vermieten. Frisch aus dem Studium kommend gewann Klaus Schäfer so den Existenzgründerpreis der Sparkasse Dresden. Obwohl sich Banken und Stadträte anfangs zurück hielten, konnte er seine Telefonzellen bald deutschlandweit in Großstädten wie Nürnberg, Berlin, Frankfurt und Dresden aufstellen. Jedoch war Schäfer die Endlichkeit dieses Geschäftsmodells schnell bewusst und er begann, Multimedia-Terminals zu entwickeln. Den guten Standort in der Innenstadt, mitten im Passantenstrom, konnte das Unternehmen behalten und so mit kontrolliertem Risiko verschiedene Ideen austesten. Heraus kamen Geldautomaten in der Innenstadt oder Internet-Terminals im Gelände der Bundeswehr.
Vor allem in Bau- und großen Supermärkten sind die Terminals des Unternehmens zu finden.
Mit der Verbreitung des Mobilfunknetzes kristallisierte sich ein neues Geschäftsmodell heraus: Die Entwicklung von Hardware, um die eigenen Multimedia-Terminals überwachen und aus der Ferne steuern zu können.
Die gekartel AG entwickelte zu diesem Zweck eigens ein Funkmodul und konnte so schnell die ersten Kunden akquirieren. Vom Hersteller Henkel kam der erste Großauftrag: Nach einer Testphase sollte gekartel 1200 seiner Multimedia-Geräte an das Unternehmen vermieten. Zur Refinanzierung trat Schäfer an die Sparkasse heran. Zur Risikostreuung sollte Eigenkapital des Tochterunternehmens, der SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH, eingebunden werden. „Unser Betrieb bestand damals aus vier Mitarbeitern, da brauchten wir schon Sicherheit, dass alles gut geht. Dennoch sollte innerhalb von 6 Wochen nun alles Schlag auf Schlag gehen.“, erinnert sich Klaus Schäfer. „Noch heute bin ich der SIB dankbar, dass der Prozess so schnell vonstattenging.“
Die Software entwickelte das Unternehmen beständig weiter. Per Funk konnten die Terminals mit Hilfe des eigens entwickelten Management-Systems überwacht werden. Die Vorteile zur bisherigen Benutzung von Video-Rekordern waren klar: Schwarze Bildschirme gehörten der Vergangenheit an. Neue Inhalte musste nicht mehr einzeln eingespielt werden, herstellerunabhängig konnten nun alle Geräte überprüft werden. Das größte Alleinstellungsmerkmal bestand in der Stromüberwachung über einen USB-Anschluss.
Der Durchbruch der Tablet/ Smartphone/ Android-Welt bescherte der gekartel AG die nächste Wachstumsstufe, es wurde ein eigenes Android-basiertes Betriebssystem für Tablets entwickelt. So konnte das Unternehmen nun eine Gerätewelt mit eigener Software bieten. Für die Kunden erhöhte dies die Planungssicherheit enorm, da eine jahrelange Gewährleistung sichergestellt werden konnte.
2014 gelang der gekartel der bisher größte Wurf: Für einen großen Handelskonzern sollte ein System zur Verfügung gestellt werden, das es jedem Mitarbeiter ermöglicht, sowohl Arbeitsanweisungen und Urlaubsplanungen als auch Produktrückrufe und Hinweise zur Regalbestückung abzurufen. Die Übertragung sollte über RFID stattfinden, und die Herkulesaufgabe bestand nun darin, das Android-Betriebssystem in die bestehende Infrastruktur zu integrieren.
Allerdings musste das eigentlich viel zu kleine Unternehmen das international agierenden Konzern noch von sich überzeugen. Während dieser ganzen Schritte begleitete die SIB die gekartel AG vertrauensvoll. Dies zahlte sich auch in den Verhandlungen mit dem Kunden aus. „Wir standen zu 100% hinter der gekartel und deren Geschäftsmodell, daher haben wir uns in den Verhandlungen für das Unternehmen stark gemacht und damit die Entscheidungsfindung positiv beeinflusst.“, bekräftigt Matthias Steinert, Beteiligungsmanager der SIB.
So griffen binnen kürzester Zeit alle 40.000 Mitarbeiter der Handelsgruppe auf die Software von gekartel zu.
Parallel dazu erschließt sich das Unternehmen immer weitere Geschäftsfelder. Klaus Schäfers Strategie besteht darin, Nischenmärkte zu suchen, den Bedarf zu analysieren und nicht seine Produkte, sondern Lösungen zu platzieren.
So geschehen bei seinem neuesten Projekt, das er gemeinsam mit einer sächsischen Wohnungsgenossenschaft durchgeführt hat. Um die Effizienz zu steigern, digitalisierte er die Haustafeln. Wichtige Mitteilungen, Hinweise und andere Nachrichten können nun ohne größere Botengänge in allen Häusern angezeigt und getauscht werden.
Diese und weitere Projekte lassen sich weltweit bewundern, wie bspw. in Dubai, Südafrika, Südamerika oder im Nahen Osten.
Auch bei den folgenden Wachstumsschritten und zukünftigen Projekten kann die gekartel AG auf die Partnerschaft zur SIB vertrauen.
Ein Unternehmen der
Ostsächsischen Sparkasse Dresden